Lampedusa: Schock-Video von Flüchtlingen empört Italien
18.12.2013 http://www.welt.de/politik/ausland/
Verstörende Bilder von Lampedusa-Flüchtlingen schrecken Italien und die EU-Kommission auf: Ein Video dokumentiert die erniedrigende Behandlung von Migranten in einem italienischen Aufnahmelager.
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Migrants de Lampedusa : la vidéo qui fait scandale
http://www.slateafrique.com/ 18/12/2013 à 16:27
La séquence fait polémique. On y voit des immigrés attendant dêtre «désinfectés», entièrement nus, devant leurs compagnons d’infortune.
Flüchtlingslager auf Lampedusa Camp de réfugiés
afp.com
Cette vidéo ne pouvait pas avoir plus dimpact quaujourdhui, journée internationale des migrants. Alors que les ONG et association se battent pour un meilleur traitement des immigrés, un énième scandale arrive dItalie. Daprès le Nouvel Observateur, les chaînes publiques italiennes ont diffusé une vidéo montrant les conditions daccueil inhumaines dans lesquelles ils sont reçus chaque semaine.
Cest lundi 16 décembre que la fameuse vidéo a été diffusée en exclusivité sur la chaîne Rai2. Près de 3 minutes pendant lesquelles on peut apercevoir des individus attendant leur tour, nus, dans le froid dun immense hangar pour passer sous un jet désinfectant à la vue de tous, hommes, femmes et enfants.
Immortalisée par Khalid, un immigré Syrien, cette procédure presque routinière a suscité lindignation de nombreuses personnalités publiques, telles que le maire de Lampedusa, Giusy Nicolini qui a qualifié létablissement de «camp de concentration».
Parvenues jusquaux plus hautes instances européennes, ces images ont eu le même effet sur Cecilia Malmström, la commissaire européenne aux Affaires intérieures. Elle a annoncé sur son compte Twitter louverture dune enquête :
«Nous avons ouvert une enquête sur les traitements épouvantables dans beaucoup de centres de rétention, dont celui de Lampedusa et nous n’hésiterons pas à lancer une procédure d’infraction».
Contacté par le quotidien Corriere della Sera , le gérant de la structure d’accueil, Cono Galipo, a défendu son personnel en affirmant quils suivaient «les protocoles médicaux en vigueur», instaurés par les autorités sanitaires et que la «réalité est autre» que celle de la vidéo.
Lu sur le Nouvel Observateur
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Lampedusa: Schock-Video von Flüchtlingen empört Italien
18.12.2013 http://www.welt.de/politik/ausland/
Verstörende Bilder von Lampedusa-Flüchtlingen schrecken Italien und die EU-Kommission auf: Ein Video dokumentiert die erniedrigende Behandlung von Migranten in einem italienischen Aufnahmelager.
Eine offensichtlich erniedrigende Behandlung von Flüchtlingen in dem Aufnahmezentrum der Insel Lampedusa schockiert Italien. Bilder des RAI-Fernsehens zeigen, wie sich Migranten in dem Zentrum reihenweise im Freien nackt an einer Wand aufstellen müssen, um dann in der winterlichen Kälte aus hygienischen Gründen mit einem Mittel gegen Krätze abgespritzt zu werden. Missstände in dem zumeist überfüllten Aufnahmelager auf der kleinen Insel zwischen Tunesien und Italien hatten bereits mehrfach für negative Schlagzeilen gesorgt.
In Rom prangerte Italiens Regierungschef Enrico Letta am Dienstagabend diese “schlimmen Bilder” von Lampedusa an. Er will klären lassen, wer für das Vorgehen verantwortlich ist. Fehlverhalten werde bestraft, kündigte sein Innenminister Angelino Alfano an.
“Ihre ,Schuld’ besteht darin, sich die Krätze zugezogen zu haben”, kritisierte am Mittwoch der rechtsliberale Mailänder “Corriere della Sera”. Diese respektlose Behandlung der Flüchtlinge sei erniedrigend wie in einem der berüchtigten “Lager”.
Die permanente Überfüllung des Zentrums sei unhaltbar, das Personal könne trotz aller Bemühungen nur unzulänglich helfen, erklärte das UN-Flüchtlingshilfswerk. Seit Jahren werde Rom gebeten, Migranten rascher von Lampedusa zu verlegen.
Wie ein “Tier” behandelt
In dem TV-Bericht beklagte sich ein namentlich nicht genannter Flüchtling, wie ein “Tier” behandelt zu werden. Er habe mindestens 65 Tage in dem Zentrum verbracht, wobei Migranten doch innerhalb von 48 Stunden in einem anderen Zentrum untergebracht werden sollten, hielt das Flüchtlingshilfswerk fest.
Die Bürgermeisterin von Lampedusa, Giusi Nicolini, hat das Innenministerium in Rom für die Situation verantwortlich gemacht und von “KZ-ähnlicher” Behandlung gesprochen.
Die EU-Kommission reagierte erschüttert über die jüngsten Berichte und drohte mit juristischen Schritten. “Wir haben eine Untersuchung zur entsetzlichen Behandlung in zahlreichen Auffanglagern eröffnet”, erklärte Innenkommissarin Cecilia Malmström über den Kurznachrichtendienst Twitter. Ihre Behörde werde auch “nicht zögern, ein Vertragsverletzungsverfahren einzuleiten”, warnte sie.
EU-Einwanderungspolitik verstärkt in der Kritik
Massive Flüchtlingswellen aus Afrika und dem Nahen Osten sorgen immer wieder für Chaos auf der Insel, oft sind dann 1000 oder mehr Migranten in dem Zentrum untergebracht, das nur für 250 gebaut ist.
Für afrikanische Flüchtlinge, die jedes Jahr zu Tausenden versuchen, über das Mittelmeer in die Europäische Union zu gelangen, ist Lampedusa eines der wichtigsten Ziele. Ihre oft kaum seetauglichen Boote geraten dabei regelmäßig in Seenot, alljährlich sterben Hunderte Menschen auf dem Weg über das Meer.
Seit der Flüchtlingstragödie Anfang Oktober vor Lampedusa mit mehr als 360 Toten steht die Einwanderungspolitik der Europäischen Union verstärkt in der Kritik, da sie vor allem auf striktere Abschottung setzt.
AFP/dpa/mcz